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Dein umfassender Guide: So kommst du ins BIOS/UEFI unter Windows 11
10.6.2025

Dein umfassender Guide: So kommst du ins BIOS/UEFI unter Windows 11

Author des Blogbeitrags
von
Julian
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Die wichtigsten und grundlegenden Systemeinstellungen sind im BIOS/UEFI versteckt. Wie du das BIOS unter Windows 11 findest, erklären wir dir Schritt für Schritt.

Lesezeit: 19 Minuten

Was ist eigentlich dieses BIOS oder UEFI? Eine kurze, verständliche Erklärung

Das BIOS (Basic Input/Output System) ist die traditionelle Firmware, die beim Start deines Computers als Erstes aktiv wird. Stell es dir als grundlegendes Programm vor, das die Hardware-Komponenten deines PCs initialisiert und prüft, bevor das eigentliche Betriebssystem wie Windows 11 geladen wird. Sein moderner Nachfolger, das UEFI (Unified Extensible Firmware Interface), übernimmt diese Aufgaben, bietet aber eine Reihe von entscheidenden Vorteilen. Die meisten neueren Computer, insbesondere solche mit Windows 11, verwenden UEFI.  

Ein wesentlicher Unterschied, der dir sofort auffallen wird, ist die Benutzeroberfläche. Während das klassische BIOS eine rein textbasierte Oberfläche hat, die ausschließlich mit der Tastatur bedient wird, präsentiert sich UEFI oft mit einer grafischen Oberfläche, die du sogar mit der Maus steuern kannst. Das ist aber längst nicht alles. UEFI bringt handfeste technische Vorteile mit sich:  

  • Unterstützung für große Festplatten: UEFI kann dank GPT (GUID Partition Table) Festplatten verwalten, die größer als 2 Terabyte sind, während das BIOS hier an seine Grenzen stößt.  
  • Mehr Partitionen: Mit UEFI und GPT kannst du deutlich mehr als die vier primären Partitionen einrichten, die das BIOS erlaubt – bis zu 128 primäre Partitionen sind möglich.  
  • Schnellere Bootzeiten: UEFI-Systeme starten in der Regel schneller als BIOS-basierte Systeme.  
  • Erweiterte Sicherheitsfunktionen: Ein Schlüsselmerkmal ist Secure Boot. Diese Funktion stellt sicher, dass beim Start nur vertrauenswürdige Software geladen wird und schützt so vor bestimmten Arten von Malware, die sich vor dem Betriebssystemstart einnisten könnten. Windows 11 setzt auf diese UEFI-Sicherheitsfunktionen.  
  • 64-Bit-Architektur: Auf Windows-Rechnern kommt UEFI ausschließlich mit 64-Bit-Betriebssystemen zum Einsatz und ist für moderne 64-Bit-Prozessoren optimiert.  

Der Übergang von BIOS zu UEFI war eine notwendige Entwicklung, um den Beschränkungen älterer Systeme im Umgang mit moderner Hardware und den gestiegenen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Auch wenn du im Alltag vielleicht immer noch den Begriff „BIOS" hörst, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Windows 11-PC ein UEFI besitzt. Diese Unterscheidung ist wichtig, da einige Zugriffswege und Funktionen UEFI-spezifisch sind.  

Warum solltest du überhaupt ins BIOS/UEFI wollen? Häufige Gründe

Der Zugriff auf das BIOS/UEFI ist für eine Vielzahl von Aufgaben nützlich oder sogar unerlässlich. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum du dich dorthin begeben könntest:

  • Bootreihenfolge ändern: Vielleicht möchtest du Windows neu installieren oder ein Live-System von einem USB-Stick oder einer DVD starten. Im BIOS/UEFI legst du fest, von welchem Laufwerk dein PC zuerst booten soll.  
  • Hardware-Diagnose durchführen: Einige UEFI-Implementierungen bieten integrierte Werkzeuge zur Überprüfung deiner Hardwarekomponenten.  
  • Virtualisierungstechnologie aktivieren: Für den Betrieb von virtuellen Maschinen (z. B. mit Hyper-V oder VMware) oder Android-Emulatoren wie BlueStacks ist es oft notwendig, Technologien wie Intel VT-x oder AMD-V im BIOS/UEFI zu aktivieren.  
  • Secure Boot konfigurieren: Du kannst Secure Boot aktivieren, um die Systemsicherheit zu erhöhen, oder es in bestimmten Fällen (z. B. für die Installation älterer Betriebssysteme oder bestimmter Linux-Distributionen) temporär deaktivieren.  
  • Arbeitsspeicher-Profile laden (XMP/EXPO/DOCP): Um die volle Leistung deines Arbeitsspeichers auszunutzen, kannst du im BIOS/UEFI Profile wie XMP (Intel Extreme Memory Profile) oder EXPO/DOCP (für AMD-Systeme) laden, die die vom Hersteller beworbenen Geschwindigkeiten und Timings einstellen.  
  • Systemdatum und -uhrzeit einstellen: Obwohl dies meist automatisch geschieht, kannst du hier manuelle Korrekturen vornehmen.  
  • Hardware-Kompatibilität und Firmware-Versionen prüfen: Manchmal ist es nötig, die genaue Firmware-Version zu kennen oder Einstellungen für neue Hardware anzupassen.  
  • Fehlerbehebung: Bei unerklärlichen Systemabstürzen oder Hardwareproblemen kann ein Blick ins BIOS/UEFI oder das Zurücksetzen auf Standardeinstellungen helfen.  
  • Onboard-Geräte verwalten: Du kannst integrierte Komponenten wie die Soundkarte, den Netzwerkanschluss oder USB-Ports aktivieren oder deaktivieren.  
  • Systempasswörter setzen: Für zusätzliche Sicherheit kannst du Passwörter auf BIOS/UEFI-Ebene einrichten.  
  • Temperaturen und Lüfter überwachen: Viele BIOS/UEFI-Versionen zeigen dir die aktuellen Temperaturen von CPU und anderen Komponenten sowie die Drehzahlen der Lüfter an.  

Früher war der BIOS-Zugriff oft Experten für Aufgaben wie Overclocking vorbehalten. Heute jedoch müssen auch Durchschnittsuser für bestimmte Software (wie die genannten Android-Emulatoren ) oder Betriebssystemfunktionen (z. B. Windows Subsystem for Linux, das Virtualisierung benötigt) spezifische Einstellungen im UEFI vornehmen. Selbst Windows 11 stellt Anforderungen wie Secure Boot und die Unterstützung für TPM (Trusted Platform Module), deren Status im UEFI überprüft oder geändert werden muss. Damit wird der UEFI-Zugriff für eine immer breitere Anwenderschicht relevant.  

Kurzer Hinweis: So findest du heraus, ob dein PC BIOS oder UEFI nutzt

Bevor du dich in die Details der Zugriffsmethoden stürzt, ist es hilfreich zu wissen, ob dein System das ältere BIOS oder das moderne UEFI verwendet. Glücklicherweise gibt es eine einfache Methode, dies unter Windows 11 zu überprüfen:

  1. Drücke die Windows-Taste + R, um das „Ausführen"-Dialogfeld zu öffnen.
  2. Gib msinfo32 ein und drücke Enter oder klicke auf „OK". Das Fenster „Systeminformationen" öffnet sich.
  3. Suche in der Systemübersicht (meist auf der rechten Seite) nach dem Eintrag „BIOS-Modus".
  4. Dort steht entweder „UEFI" oder „Legacy" (was auf ein traditionelles BIOS hinweist).  

Diese Information ist nützlich, da beispielsweise der Zugriffsweg über die „UEFI-Firmwareeinstellungen" in den erweiterten Startoptionen von Windows nur dann verfügbar ist, wenn dein System tatsächlich im UEFI-Modus läuft. Die umgangssprachliche Nutzung des Begriffs "BIOS" auch für UEFI-Systeme kann verwirrend sein; msinfo32 schafft hier Klarheit.  

So kommst du ins BIOS/UEFI: Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Jetzt wird es praktisch! Es gibt verschiedene Wege, um ins BIOS/UEFI deines Windows 11-PCs zu gelangen. Wir stellen dir die gängigsten Methoden vor.

Methode 1: Der klassische Weg – Tastendruck beim Start

Dies ist die traditionellste Methode. Sie erfordert etwas Timing, ist aber oft die einzige Möglichkeit, wenn Windows selbst nicht mehr startet.

  • Das Prinzip: Schalte deinen PC ein oder starte ihn neu. Unmittelbar nach dem Einschalten, meist wenn das Logo des PC- oder Mainboard-Herstellers erscheint, musst du eine bestimmte Taste (oder Tastenkombination) schnell und wiederholt drücken, um ins BIOS/UEFI-Setup zu gelangen.  
  • Hinweis auf dem Bildschirm: Viele PCs zeigen kurz an, welche Taste gedrückt werden muss, z. B. „Press DEL to enter SETUP" oder „F2 for BIOS Settings". Sei aufmerksam, dieser Hinweis verschwindet oft schnell!  
  • Typische Tasten: Die häufigsten Tasten sind Entf (Del), F1, F2, F8, F10, F11, F12 oder Esc. Bei Tablets können es auch die Lautstärketasten sein (z. B. Lauter-Taste bei Microsoft Surface-Geräten).  

Da die Tasten je nach Hersteller und Modell variieren können, hier eine Übersicht als Orientierungshilfe:

<TABELLE>

<HEADER>

Hersteller

Übliche Taste(n)

<CONTENT>

Acer

F2, Entf (Del)

<CONTENT>

ASUS

F2, Entf (Del) (manchmal Einfg oder F10)

<CONTENT>

Dell

F2, F12 (manchmal F1, F3 oder Entf)

<CONTENT>

HP

Esc, F10 (manchmal F1, F2, F6, F9, F11)

<CONTENT>

Lenovo

F1, F2 (oft Fn + F2 bei Laptops), Enter (am Start)

<CONTENT>

MSI

Entf (Del), F2, F11 (für Boot-Menü)

<CONTENT>

Samsung

F2

<CONTENT>

Sony

F1, F2, F3, Assist-Taste

<CONTENT>

Toshiba

F2 (manchmal F1, Esc)

<CONTENT>

Microsoft Surface

Lauter-Taste gedrückt halten, dann Power-Taste

</TABELLE>

Tabelle: Typische BIOS/UEFI-Tasten der gängigsten Hersteller

Diese Tabelle ist eine enorme Hilfe, da die Suche nach der richtigen Taste oft frustrierend sein kann. Sollte bei deinem Modell eine andere Tastenkombination funktionieren, gib uns gern Rückmeldung.

Was tun, wenn der PC zu schnell startet? Bei vielen modernen PCs, insbesondere Notebooks mit UEFI und schnellen SSDs, ist das Zeitfenster zum Drücken der Taste extrem kurz. Manchmal booten sie so schnell direkt in Windows, dass die Tastatureingabe nicht mehr erkannt wird. Auch der Windows-Schnellstart kann hier eine Rolle spielen. Wenn du dieses Problem hast, keine Sorge – dafür gibt es die folgenden Methoden! Die abnehmende Zuverlässigkeit des Tastendrucks ist ein direktes Ergebnis von Optimierungen für schnellere Systemstarts und hat Microsoft dazu bewogen, robustere Zugriffsmethoden direkt ins Betriebssystem zu integrieren.  

Methode 2: Der Weg über die Windows 11 Einstellungen (Erweiterter Start)

Wenn dein Windows 11 noch startet, bieten die Erweiterten Startoptionen" einen zuverlässigen Weg ins UEFI. Es gibt mehrere Pfade, um dorthin zu gelangen:

Schritt-für-Schritt: Über „Einstellungen > System > Wiederherstellung"

Dies ist der offizielle, von Microsoft dokumentierte Weg über die grafische Benutzeroberfläche und funktioniert zuverlässig, solange Windows bootet.

  1. Öffne die Einstellungen (z.B. mit der Tastenkombination Windows-Taste + I).
  2. Navigiere zu System und klicke dann auf Wiederherstellung.  
  3. Im Abschnitt Erweiterter Start klickst du auf die Schaltfläche Jetzt neu starten.  
  4. Windows wird dich warnen, dass das Gerät neu gestartet wird. Speichere alle offenen Arbeiten und bestätige.
  5. Nach dem Neustart erscheint ein blauer Bildschirm mit dem Titel „Option auswählen". Wähle hier Problembehandlung.
  6. Klicke anschließend auf Erweiterte Optionen.
  7. Nun solltest du die Option UEFI-Firmwareeinstellungen sehen. Klicke darauf.  
  8. Bestätige mit Neu starten. Dein PC startet nun direkt ins UEFI-Setup.

Schritt-für-Schritt: Mit der UMSCHALT-Taste + „Neu starten"

Diese Methode ist besonders praktisch und schnell, auch wenn du dich nicht bei Windows anmelden kannst (solange der Anmeldebildschirm erscheint).

  1. Vom Anmeldebildschirm: Klicke auf das Ein/Aus-Symbol (meist unten rechts). Halte nun die UMSCHALT-Taste (Shift) auf deiner Tastatur gedrückt und wähle gleichzeitig mit der Maus Neu starten.  
  2. Vom Startmenü (wenn du angemeldet bist): Öffne das Startmenü, klicke auf das Ein/Aus-Symbol. Halte auch hier die UMSCHALT-Taste gedrückt und wähle Neu starten.  
  3. Dein PC startet nun ebenfalls in den blauen Bildschirm „Option auswählen".
  4. Folge von hier den Schritten 5-8 aus der vorherigen Anleitung (Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmwareeinstellungen > Neu starten).  

Schritt-für-Schritt: Per Befehl (shutdown /r /o /f /t 00 oder shutdown.exe /r /o)

Für technisch versiertere User oder für die Verwendung in Skripten gibt es auch eine Befehlszeilenmethode.

  1. Öffne die Eingabeaufforderung (CMD), PowerShell oder das Ausführen-Dialogfeld (Windows-Taste + R).  
  2. Gib einen der folgenden Befehle ein und drücke Enter:
    • shutdown /r /o /f /t 00 : Dieser Befehl startet den PC sofort neu und erzwingt das Schließen von Anwendungen (/f), um direkt in die erweiterten Startoptionen (/o) zu gelangen. Die Zeit (/t 00) ist auf null Sekunden gesetzt.  
    • shutdown.exe /r /o : Dieser Befehl startet ebenfalls in die erweiterten Startoptionen, jedoch mit einer kurzen Verzögerung und einer Windows-Warnmeldung.  
  3. Dein PC startet in den blauen Bildschirm „Option auswählen".
  4. Folge auch hier den Schritten 5-8 aus der Anleitung 2.2.1 (Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmwareeinstellungen > Neu starten).  

Ein verwandter Befehl ist shutdown /r /fw. Dieser soll den PC direkt ins UEFI-Setup neu starten, ohne den Umweg über die erweiterten Optionen. Er funktioniert jedoch nur, wenn die UEFI-Firmwareeinstellungen korrekt im System registriert sind und die Option „UEFI-Firmwareeinstellungen" auch im Wiederherstellungsmenü vorhanden wäre.  

Die Vielfalt dieser Windows-internen Zugriffsmethoden unterstreicht, wie wichtig der UEFI-Zugriff für das Betriebssystem selbst und für dich als User geworden ist. Es zeigt auch, dass Microsoft die Unzuverlässigkeit der traditionellen Tastendruck-Methode bei modernen, schnellen Systemen erkannt und dafür robuste Alternativen geschaffen hat, solange Windows selbst noch zugänglich ist.

Hilfe, ich komme nicht rein! Fehlerbehebung beim BIOS/UEFI-Zugriff

Manchmal gestaltet sich der Weg ins BIOS/UEFI schwieriger als erwartet. Hier sind Lösungen für die häufigsten Probleme.

Problem: Die BIOS-Taste funktioniert nicht oder zu spät.

Dies ist ein Klassiker. Bevor du verzweifelst, probiere folgende Schritte:

Falsches Timing, falsche Taste?

  • Nochmal versuchen: Manchmal braucht es mehrere Anläufe. Starte den PC neu und versuche, die vermutete Taste (oder mehrere Tasten nacheinander) direkt nach dem Einschalten in schneller Folge zu drücken. Achte genau auf Hinweise auf dem Bildschirm.  
  • Richtige Taste verifizieren: Konsultiere das Handbuch deines Mainboards oder PCs oder suche online gezielt nach „BIOS key". Die Tabelle oben (Abschnitt 2.1) ist ein guter Anhaltspunkt, aber es gibt immer Ausnahmen.  

Kabellose Tastatur reagiert nicht

  • Problem: Viele kabellose Tastaturen, insbesondere solche, die über einen USB-Dongle verbunden sind oder Bluetooth nutzen, werden vom System möglicherweise nicht früh genug während des Bootvorgangs initialisiert, um die Eingabe für den BIOS/UEFI-Zugriff zu erkennen.  
  • Lösung: Verwende, wenn möglich, eine kabelgebundene USB-Tastatur. Diese werden in der Regel zuverlässiger erkannt.  
  • BIOS/UEFI-Einstellung prüfen: Einige BIOS/UEFI-Versionen haben eine Einstellung wie „USB Legacy Support", „USB Keyboard Support" oder bei MSI-Boards „Reaktivierungsereignisse" für USB-Geräte. Stelle sicher, dass diese Option aktiviert ist, falls du sie findest (dafür müsstest du aber erst einmal ins BIOS/UEFI gelangen, was das Problem ist, wenn die Tastatur nicht erkannt wird – ein Teufelskreis, den eine kabelgebundene Tastatur oft durchbricht).  

Windows-Schnellstart ist der Übeltäter

  • Problem: Der Windows-Schnellstart (Fast Startup) ist eine Funktion, die deinen PC schneller hochfahren lässt. Dabei wird der Computer beim Herunterfahren nicht komplett ausgeschaltet, sondern in einen Zustand versetzt, der einem tiefen Ruhezustand ähnelt. Systeminformationen werden in einer Datei gespeichert, um den nächsten Start zu beschleunigen. Ein Nebeneffekt ist, dass das Zeitfenster für den Tastendruck zum BIOS/UEFI-Zugriff oft übersprungen wird oder gar nicht erst existiert.  
  • Lösung: Schnellstart deaktivieren
    1. Öffne die Systemsteuerung (suche danach im Startmenü).
    2. Ändere die Anzeige oben rechts ggf. auf „Kategorie" und wähle dann Hardware und Sound.
    3. Klicke auf Energieoptionen.
    4. Wähle im linken Menü Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll.  
    5. Klicke oben auf den Link Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar (Administratorrechte sind erforderlich).
    6. Entferne das Häkchen bei Schnellstart aktivieren (empfohlen).  
    7. Klicke auf Änderungen speichern.
    8. Fahre deinen PC nun vollständig herunter (nicht nur neu starten) und versuche beim nächsten Einschalten erneut, mit der Herstellertaste ins BIOS/UEFI zu gelangen.
    Alternativ kannst du den Schnellstart (und den Ruhezustand, auf dem er basiert) auch über die Eingabeaufforderung oder PowerShell (als Administrator ausführen) mit dem Befehl powercfg /h off deaktivieren. Mit powercfg /h on wird er wieder aktiviert.  

Das Problem des „nicht ins BIOS Kommens" per Taste ist oft eine Kombination aus schnellen Bootzeiten, Windows-Optimierungen wie dem Schnellstart und Eigenheiten der Hardware-Initialisierung (besonders bei USB-Tastaturen). Es ist also weniger ein "Defekt" als eine Folge moderner Systemdesigns.

Problem: Die Option „UEFI-Firmwareeinstellungen" fehlt.

Du versuchst, über die erweiterten Startoptionen von Windows ins UEFI zu gelangen, aber der Menüpunkt „UEFI-Firmwareeinstellungen" ist einfach nicht da? Das kann verschiedene Gründe haben:

  • Dein System nutzt Legacy-BIOS: Dein PC hat möglicherweise ein älteres Mainboard, das nur das traditionelle BIOS und kein UEFI unterstützt. Oder Windows wurde im Legacy-Modus installiert, obwohl die Hardware UEFI-fähig wäre. Überprüfe dies mit msinfo32 (siehe Abschnitt 1.3). Wenn dort unter „BIOS-Modus" der Eintrag „Legacy" steht, ist die Option „UEFI-Firmwareeinstellungen" systembedingt nicht verfügbar. In diesem Fall musst du die klassische Tastendruck-Methode beim Start verwenden (Abschnitt 2.1).  
  • Windows wurde im Legacy-Modus (MBR-Festplatte) installiert: Selbst wenn dein Mainboard UEFI unterstützt, kann die Option fehlen, wenn dein Systemlaufwerk mit dem alten MBR-Partitionsschema (Master Boot Record) anstelle des modernen GPT (GUID Partition Table) formatiert ist. UEFI bevorzugt GPT. Eine Konvertierung von MBR zu GPT ist möglich, aber komplex und erfordert Vorsicht und Backups (z. B. mit Tools wie MiniTool Partition Wizard oder durch eine Neuinstallation von Windows im UEFI-Modus ).  
  • Schnellstart-Probleme: Auch hier kann der Schnellstart von Windows dazwischenfunken. Versuche, ihn wie in Abschnitt 3.1.3 beschrieben zu deaktivieren.  
  • „Ultra Fast Boot" oder „Extra Fast Boot" im BIOS/UEFI aktiviert: Einige BIOS/UEFI-Versionen bieten extreme Schnellstartmodi, die die Initialisierung von USB-Geräten oder die Tastaturabfrage komplett überspringen, um Millisekunden beim Booten zu sparen. Wenn eine solche Option aktiviert ist, kann sie den Zugriff verhindern und auch die Option in Windows ausblenden. Hier hilft oft nur ein CMOS-Reset (siehe Abschnitt 3.4), um wieder Zugriff zu bekommen und diese Einstellung zu ändern.
  • Beschädigte Boot-Konfiguration: In seltenen Fällen kann eine beschädigte Boot-Konfiguration von Windows die Ursache sein.  
  • Fehlercode bei shutdown /r /fw: Wenn du versuchst, mit dem Befehl shutdown /r /fw direkt ins UEFI zu booten und den Fehlercode 203 ("Die Systemumgebungsoption konnte nicht gefunden werden.") erhältst, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass die UEFI-Firmwareeinstellungen im System nicht korrekt registriert sind oder fehlen.  

Das Fehlen dieser Option ist oft ein Symptom einer tieferliegenden Inkompatibilität oder Fehlkonfiguration. Es kann sein, dass du nicht nur keinen einfachen UEFI-Zugriff hast, sondern auch von Vorteilen wie Secure Boot auf einer GPT-Partition (oft eine Voraussetzung für Windows 11 Upgrades / Installationen) ausgeschlossen bist.

Problem: Schwarzer Bildschirm oder kein Bild beim BIOS/UEFI-Zugriff.

Ein schwarzer Bildschirm, wenn du versuchst, ins BIOS/UEFI zu gelangen, ist besonders beunruhigend. Die Ursachen können vielfältig sein:

  • Grundlegende Kabel- und Monitorprüfungen:
    • Überprüfe alle Kabelverbindungen zwischen PC und Monitor (HDMI, DisplayPort, DVI, VGA). Sitzen sie fest? Sind sie unbeschädigt?.  
    • Teste, wenn möglich, ein anderes Kabel oder einen anderen Monitor.
    • Stelle sicher, dass am Monitor die richtige Eingangsquelle ausgewählt ist.
  • Unnötiges Zubehör entfernen: Trenne alle nicht unbedingt erforderlichen externen Geräte (USB-Sticks, externe Festplatten, Drucker etc.) und versuche es erneut.  
  • CSM (Compatibility Support Module) Einstellungen:
    • Das CSM ist eine Komponente im UEFI, die Kompatibilität mit älterer Hardware und älteren Betriebssystemen ermöglicht, die kein reines UEFI erwarten.
    • Wenn das CSM im UEFI deaktiviert ist (also ein reiner UEFI-Modus erzwungen wird) und deine Grafikkarte keine UEFI-kompatible Firmware (GOP-Treiber) hat, kann dies zu einem schwarzen Bildschirm führen, wenn du versuchst, das UEFI-Setup anzuzeigen.  
    • Die Lösung kann sein, das CSM (manchmal auch „Legacy Support" genannt) temporär zu aktivieren, um ein Bild zu bekommen, oder die Firmware deiner Grafikkarte bzw. deines Monitors zu aktualisieren (speziell bei ASUS-Hardware erwähnt ).  
  • DisplayPort-Probleme:
    • Ältere Nvidia-Grafikkarten hatten bekanntermaßen Probleme mit DisplayPort-Verbindungen im UEFI-Modus. Ein Firmware-Update von Nvidia für die Grafikkarte kann hier Abhilfe schaffen.  
    • Manchmal hilft es auch, den primären Display-Ausgang der Grafikkarte zu verwenden (oft der oberste oder am weitesten links liegende Port) oder temporär auf eine HDMI-Verbindung zu wechseln, falls verfügbar.  
  • Falsche Auflösung / Monitor nicht erkannt: Das BIOS/UEFI verwendet oft sehr niedrige Standardauflösungen. Einige moderne Monitore haben damit Schwierigkeiten oder synchronisieren nicht korrekt.  
  • Spezifische Herstellerprobleme: Bei Dell-Systemen kann beispielsweise das Deaktivieren der „UEFI Certificate Authority (CA)" in Kombination mit bestimmten Grafikeinstellungen und aktiviertem Secure Boot zu einem „Kein POST"-Fehler (Power-On Self-Test) mit schwarzem Bildschirm führen. Die Lösung hier ist oft ein RTC-Reset (Real-Time Clock, ähnlich einem CMOS-Reset) und das Wiederaktivieren der UEFI CA im BIOS.  

Die Umstellung auf UEFI und digitale Schnittstellen wie DisplayPort hat neue, subtile Kompatibilitätsprobleme zwischen Firmware, Grafikkarten und Monitoren mit sich gebracht, die im alten BIOS/VGA-Zeitalter seltener waren. Ein schwarzer Bildschirm ist also nicht immer ein Hardwaredefekt, sondern oft ein Konfigurations- oder Kompatibilitätsproblem auf Firmware-Ebene.

Der letzte Ausweg: CMOS-Reset durchführen

Wenn gar nichts mehr geht – du kommst nicht ins BIOS/UEFI, Einstellungen sind verstellt und der PC startet nicht mehr korrekt, oder du hast ein Passwort vergessen (wobei dies bei modernen Systemen nicht immer hilft) – kann ein CMOS-Reset die Lösung sein. Das CMOS (Complementary Metal-Oxide-Semiconductor) ist ein kleiner Speicherchip auf dem Mainboard, der die BIOS/UEFI-Einstellungen speichert. Ein Reset setzt diese auf die Werkseinstellungen zurück.  

Wichtige Warnung vorab: Arbeite immer stromlos! Ziehe den Netzstecker des PCs und bei Laptops zusätzlich den Akku (falls entfernbar), bevor du das Gehäuse öffnest oder Komponenten berührst. Entlade dich statisch (z. B. durch Berühren eines geerdeten Metallgegenstands), um Hardwareschäden zu vermeiden.

Es gibt hauptsächlich drei Methoden für einen CMOS-Reset:

  • Methode 1: CMOS-Reset per Jumper (Steckbrücke)
    1. Mache deinen PC stromlos (siehe Warnung oben). Drücke mehrmals den Ein-/Ausschalter, um Reststrom aus den Kondensatoren zu entladen.  
    2. Öffne das PC-Gehäuse und suche auf dem Mainboard nach einem kleinen Jumper (eine Steckbrücke über zwei oder drei Pins). Er ist oft in der Nähe der CMOS-Batterie zu finden und mit „CLR_CMOS", „CLRTC", „JBAT1" oder ähnlich beschriftet. Konsultiere das Handbuch deines Mainboards für die genaue Position und Bezeichnung.  
    3. Bei einem 3-Pin-Jumper ist er normalerweise auf den Pins 1-2 gesteckt. Um das CMOS zu löschen, stecke den Jumper für ca. 10-15 Sekunden (manche Anleitungen empfehlen länger, bis zu 5 Minuten) auf die Pins 2-3 um. Bei einem 2-Pin-Jumper musst du diesen für die Dauer des Resets entfernen oder mit einem metallischen Gegenstand (z. B. Schraubendreherspitze) kurzschließen (Vorsicht!).  
    4. Stecke den Jumper wieder auf seine ursprüngliche Position (Pins 1-2) bzw. setze ihn wieder auf, falls du ihn entfernt hattest.
    5. Schließe das Gehäuse, verbinde den PC wieder mit dem Strom und starte ihn. Du solltest nun aufgefordert werden, ins BIOS/UEFI zu gehen, um die Standardeinstellungen zu laden und neu zu konfigurieren (Datum/Uhrzeit, Bootreihenfolge etc.).  
  • Methode 2: CMOS-Reset durch Entfernen der Batterie
    1. Mache deinen PC stromlos und entlade ihn wie oben beschrieben.  
    2. Suche die CMOS-Batterie auf dem Mainboard. Es ist eine silberne Knopfzelle, meist vom Typ CR2032. Sie kann manchmal unter der Grafikkarte versteckt sein.  
    3. Entferne die Batterie vorsichtig aus ihrer Halterung (oft muss ein kleiner Clip zur Seite gedrückt werden). Merke dir die Orientierung (+ und - Seite).  
    4. Warte mindestens 1-5 Minuten (einige empfehlen bis zu 30 Minuten, um sicherzugehen, dass sich alle Kondensatoren entladen haben).  
    5. Setze die Batterie wieder korrekt ein.
    6. Schließe und starte den PC. Auch hier wirst du wahrscheinlich aufgefordert, die BIOS/UEFI-Einstellungen neu zu konfigurieren.  
  • Methode 3: CMOS-Reset-Button (bei manchen Mainboards)
    1. Einige, meist höherwertige Mainboards, haben einen dedizierten Knopf für den CMOS-Reset. Dieser kann sich direkt auf dem Mainboard oder am I/O-Panel (Anschlussblende hinten) befinden.  
    2. Schalte den PC aus (Netzstecker muss nicht unbedingt gezogen werden, aber es schadet nicht).
    3. Drücke diesen Knopf für ca. 5-10 Sekunden.  
    4. Starte den PC. Die Einstellungen sollten zurückgesetzt sein.

Ein CMOS-Reset kann viele Konfigurationsprobleme lösen, aber er ist kein Allheilmittel. Er behebt keine fehlerhaften BIOS/UEFI-Firmware-Updates oder physikalische Hardwareschäden. Er ist primär dazu da, fehlerhafte Einstellungen zurückzusetzen.

Tabelle: Zusammenfassung der häufigsten Probleme und deren Lösungen.

Zur schnellen Orientierung hier eine Übersicht der häufigsten Probleme und möglicher Lösungsansätze:

<TABELLE>

<HEADER>

Problembeschreibung

Mögliche Ursache(n)

Lösungsansatz(e)

<CONTENT>

BIOS/UEFI-Taste funktioniert nicht/zu spät gedrückt

Falsches Timing, falsche Taste, PC zu schnell, kabellose Tastatur nicht erkannt, Windows-Schnellstart aktiv

Erneut versuchen, korrekte Taste verifizieren, kabelgebundene Tastatur nutzen, Schnellstart deaktivieren (Abschnitt 3.1.3), USB Legacy Support im BIOS prüfen

<CONTENT>

Option „UEFI-Firmwareeinstellungen" fehlt in Windows

System im Legacy-BIOS-Modus, Windows im Legacy-Modus auf MBR-Festplatte installiert, Schnellstart, „Ultra Fast Boot" aktiv

msinfo32 prüfen, ggf. klassische Taste nutzen; Schnellstart deaktivieren; „Ultra Fast Boot" im BIOS deaktivieren (ggf. CMOS-Reset nötig); ggf. MBR zu GPT konvertieren & Boot-Modus umstellen (komplex)

<CONTENT>

Schwarzer Bildschirm/Kein Bild beim BIOS/UEFI-Zugriff

Kabel/Monitorproblem, CSM-Einstellung falsch, GPU-Firmware nicht UEFI-kompatibel, DisplayPort-Problem, falsche Auflösung

Kabel/Monitor prüfen, anderes Kabel/Monitor testen; CSM-Einstellungen anpassen; GPU/Monitor-Firmware aktualisieren; primären GPU-Ausgang/HDMI nutzen; CMOS-Reset

<CONTENT>

BIOS/UEFI-Passwort vergessen

Passwort gesetzt und vergessen

CMOS-Reset (kann bei modernen Systemen, v. a. Laptops, für Supervisor-Passwörter unwirksam sein), Hersteller-Support kontaktieren

<CONTENT>

PC startet nach Einstellungsänderung nicht mehr

Inkompatible oder falsche Einstellung vorgenommen (z. B. Übertaktung, Boot-Optionen)

CMOS-Reset (Abschnitt 3.4), um Werkseinstellungen zu laden

</TABELLE>

Ein erster Blick ins BIOS/UEFI: Wichtige Einstellungen und goldene Regeln

Du hast es geschafft und bist im BIOS/UEFI gelandet – herzlichen Glückwunsch! Jetzt schauen wir uns an, wie du dich zurechtfindest und welche wichtigen Regeln du beachten solltest.

4.1. Orientierung: Wie du dich in typischen BIOS/UEFI-Menüs zurechtfindest.

Die Benutzeroberfläche kann je nach Hersteller und Mainboard-Modell stark variieren. Es gibt jedoch einige allgemeine Merkmale:  

  • UEFI vs. BIOS-Oberfläche:
    • UEFI: Oft eine grafisch ansprechendere Oberfläche, die du mit der Maus bedienen kannst. Es gibt meist einen „EZ Mode" (Easy Mode) für grundlegende Einstellungen und einen „Advanced Mode" für detailliertere Optionen.  
    • Traditionelles BIOS: Eine rein textbasierte Oberfläche, die ausschließlich mit der Tastatur bedient wird. Die Navigation erfolgt meist über Menüs und Untermenüs.  
  • Navigation:
    • Tastatur: Die Pfeiltasten (Hoch, Runter, Links, Rechts) dienen zur Auswahl von Menüpunkten oder Optionen. Mit Enter bestätigst du eine Auswahl oder öffnest ein Untermenü. Esc führt dich meist einen Schritt zurück oder schließt ein Dialogfeld. Plus- und Minus-Tasten werden oft zum Ändern von Werten verwendet.  
    • Maus (nur UEFI): In UEFI-Umgebungen kannst du oft einfach auf Menüpunkte klicken, um sie auszuwählen oder Einstellungen zu ändern.  
  • Funktionstasten: Achte auf Hinweise am unteren oder rechten Bildschirmrand. Dort werden oft Funktionstasten und ihre Bedeutung angezeigt, z. B.:
    • F1: Allgemeine Hilfe  
    • F9 (oder ähnlich): Lädt die Standardeinstellungen (Load Setup Defaults / Optimized Defaults) 
    • F10 (oder ähnlich): Speichert die vorgenommenen Änderungen und beendet das BIOS/UEFI (Save & Exit)  
    • F5/F6: Ändern oft die Reihenfolge von Elementen (z. B. Bootreihenfolge)  
  • Menüstruktur: Typische Hauptmenüpunkte (oft als Reiter dargestellt) sind:  
    • Main/Standard CMOS Features: Zeigt grundlegende Systeminformationen wie Datum, Uhrzeit, installierten Speicher und erkannte Laufwerke. Hier stellst du auch Datum und Uhrzeit ein.
    • Advanced (BIOS Features): Enthält detailliertere Einstellungen für CPU, Chipsatz, integrierte Peripherie (Onboard Devices wie Sound, LAN, USB), Energieverwaltung, Virtualisierung etc.
    • Boot: Hier konfigurierst du die Bootreihenfolge der Laufwerke, aktivierst/deaktivierst Fast Boot, Secure Boot und andere bootrelevante Optionen.
    • Security: Einstellungen für BIOS/UEFI-Passwörter (Administrator, Benutzer, Festplatte), TPM-Konfiguration, Secure Boot-Schlüsselverwaltung.
    • Overclocking/Ai Tweaker/Performance: (Nicht bei allen Boards) Einstellungen zum Übertakten von CPU und RAM (Taktfrequenzen, Spannungen). Hier ist äußerste Vorsicht geboten!
    • PC Health Status/Hardware Monitor: Zeigt Systemtemperaturen, Lüfterdrehzahlen und Spannungen an.
    • Exit: Optionen zum Speichern und Verlassen, Verlassen ohne Speichern, Laden von Standardeinstellungen.

Obwohl UEFI grafischer ist, bleibt die grundlegende Logik der hierarchischen Menüs und die Bedeutung von Kernaktionen (Speichern, Verwerfen, Standardwerte laden) oft ähnlich zum alten BIOS. Die größte Herausforderung für dich als User ist oft, die gewünschte Einstellung im spezifischen Layout deines Herstellers zu finden.

Kurzer Überblick: Welche nützlichen Einstellungen du hier findest

Das BIOS/UEFI ist die Schaltzentrale deines PCs. Hier ein paar Beispiele für Einstellungen, die du hier vornehmen kannst (dies ist keine Anleitung zum Ändern, sondern nur ein Überblick!):

  • Bootreihenfolge (Boot Order/Priority): Lege fest, ob dein PC zuerst von der Festplatte, einem USB-Stick oder einem DVD-Laufwerk starten soll.  
  • Systemdatum und -uhrzeit: Korrigiere Datum und Uhrzeit, falls nötig.  
  • Hardware-Informationen: Sieh dir Details zu deiner CPU, deinem RAM und deinen Festplatten an.  
  • XMP/EXPO/DOCP-Profile für RAM: Aktiviere diese Profile, damit dein Arbeitsspeicher mit der vom Hersteller beworbenen Geschwindigkeit läuft.  
  • Virtualisierungstechnologie (Intel VT-x / AMD-V): Aktiviere diese Funktion, wenn du virtuelle Maschinen oder bestimmte Emulatoren nutzen möchtest.  
  • Secure Boot: Aktiviere oder deaktiviere Secure Boot. Für Windows 11 ist es oft eine Voraussetzung.  
  • Hardware-Temperaturen und Lüftersteuerung: Überwache die Temperaturen deiner Komponenten und passe ggf. die Lüfterkurven an (nicht bei allen Boards möglich).  
  • Passwörter: Setze Passwörter, um den Zugriff auf das BIOS/UEFI oder den gesamten PC zu schützen.  
  • Onboard-Geräte: Aktiviere oder deaktiviere integrierte Komponenten wie die Soundkarte, den Netzwerkanschluss oder zusätzliche USB-Controller.  
  • Overclocking-Einstellungen: Erhöhe Taktfrequenzen und Spannungen von CPU und RAM, um mehr Leistung herauszuholen. Dies ist ein Bereich für Expert*innen und birgt erhebliche Risiken!.

Viele dieser Einstellungen haben direkte Auswirkungen auf die Leistung, Sicherheit und Funktionalität von Windows 11. Ein Verständnis dafür, dass diese hier konfiguriert werden, ist oft wichtiger als das sofortige Wissen, wie jede einzelne geändert wird. Es fördert ein systemisches Verständnis deines PCs.

Ganz wichtig: Die goldenen Regeln im Umgang mit dem BIOS/UEFI

Bevor du irgendwelche Änderungen vornimmst, beachte unbedingt diese goldenen Regeln. Das BIOS/UEFI ist ein mächtiges Werkzeug, aber unbedachte Änderungen können ernsthafte Probleme verursachen.

4.3.1. Ändere nichts, was du nicht verstehst!

Das ist die aller wichtigste Regel! Die BIOS/UEFI-Oberfläche ist für fortgeschrittene User konzipiert. Wenn du eine Einstellung nicht kennst oder ihre Auswirkungen nicht verstehst, lasse sie unverändert. Falsche Einstellungen können dazu führen, dass dein Computer nicht mehr ordnungsgemäß startet, das Betriebssystem nicht mehr geladen wird oder im schlimmsten Fall sogar Daten verloren gehen oder Hardware beschädigt wird. Besonders bei Einstellungen, die Taktfrequenzen, Spannungen oder Timings betreffen (z. B. beim Übertakten), ist äußerste Vorsicht geboten.  

Notiere dir wichtige ursprüngliche Einstellungen vor Änderungen

Bevor du eine Einstellung änderst, notiere dir den ursprünglichen Wert oder mache ein Foto vom Bildschirm. Bei einigen Computern kannst du die aktuell angezeigte BIOS/UEFI-Bildschirmseite auch mit der „Druck"-Taste ausdrucken (falls ein Drucker angeschlossen und vom BIOS/UEFI unterstützt wird, was selten ist). Sollte dein PC nach einer Änderung nicht mehr richtig funktionieren, kannst du mithilfe dieser Notizen den ursprünglichen Zustand leichter wiederherstellen.  

Im Zweifel: Werkseinstellungen laden (Load Defaults / Optimized Defaults).

Wenn du dir unsicher bist, ob deine Änderungen korrekt waren, oder wenn dein PC nach Änderungen Probleme macht, haben die meisten BIOS/UEFI-Versionen eine Option, um die Standardeinstellungen (oft als „Load Setup Defaults", „Load Optimized Defaults" oder „Reset to Factory Defaults" bezeichnet) zu laden. Dies ist oft der "Notausgang", um das System wieder in einen lauffähigen Zustand zu versetzen. Du findest diese Option meist im „Exit"-Menü oder über eine Funktionstaste wie F9.  

Diese Regeln sind nicht nur technische Ratschläge, sondern fördern eine verantwortungsvolle Herangehensweise an Systemänderungen. Sie betonen, dass du zwar Kontrolle über dein System hast, diese aber mit Bedacht ausüben musst. Die Fähigkeit, Standardeinstellungen zu laden, ist eine eingebaute Sicherheitsfunktion, die das Risiko mindert, aber nicht eliminiert.

BIOS/UEFI-Updates: Wann sie wirklich nötig sind und wo du sie findest (kurzer Exkurs)

Du hast vielleicht schon von BIOS- oder UEFI-Updates gehört. Im Gegensatz zu normalen Software-Updates solltest du hier besonders vorsichtig sein.

  • Wann ist ein Update sinnvoll?
    • Neue Hardware-Kompatibilität: Wenn du eine neue CPU, neuen Arbeitsspeicher oder andere Hardware einbaust, die von deiner aktuellen BIOS/UEFI-Version noch nicht unterstützt wird.  
    • Behebung von Stabilitätsproblemen oder Fehlern: Wenn der Hersteller in den Update-Informationen (Release Notes) explizit Fehler behebt, die dein System betreffen.  
    • Sicherheitslücken: Hersteller veröffentlichen Updates, um bekannte Sicherheitslücken in der Firmware zu schließen.  
    • Windows 11-Kompatibilitätsanforderungen: Manchmal ist ein Update nötig, um Funktionen wie TPM 2.0 für Windows 11 korrekt zu aktivieren oder zu unterstützen.  
    • Explizite Herstellerempfehlung: Wenn der PC- oder Mainboard-Hersteller das Update ausdrücklich empfiehlt.
  • Wann solltest Du NICHT updaten?
    • „Never change a running system": Wenn dein System stabil und zuverlässig läuft und du keine der oben genannten Gründe hast, gibt es keinen Anlass für ein Update. Ein Update nur um des Updates willen ist hier nicht ratsam.  
  • Wo findest du Updates?
    • Ausschließlich auf den offiziellen Support-Websites des Herstellers deines Mainboards oder Komplett-PCs (z. B. Dell, HP, Lenovo, ASUS, MSI). Lade niemals BIOS/UEFI-Dateien von inoffiziellen Quellen herunter!  
  • Risiken und Vorsichtsmaßnahmen:
    • Ein BIOS/UEFI-Update ist ein kritischer Prozess. Wenn er unterbrochen wird (z. B. durch einen Stromausfall) oder die falsche Datei verwendet wird, kann dein Mainboard unbrauchbar werden („gebrickt").  
    • Vorsichtsmaßnahmen: Sichere deine wichtigen Daten, bevor du beginnst. Stelle eine stabile Stromversorgung sicher (bei Laptops Akku voll geladen und Netzteil angeschlossen). Deaktiviere vorübergehend BitLocker, falls es auf deinem Systemlaufwerk aktiv ist, da es sonst nach dem Update zu Problemen mit dem Wiederherstellungsschlüssel kommen kann. Folge exakt den Anweisungen des Herstellers.  

Die Entscheidung für ein BIOS/UEFI-Update ist eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Es kann kritische Probleme lösen oder neue Hardware ermöglichen, birgt aber auch Risiken. Die Informationen des Herstellers (Release Notes) sind entscheidend für eine informierte Entscheidung.

Zusammenfassung und Ausblick

Wir sind am Ende unseres ausführlichen Wegweisers zum BIOS/UEFI unter Windows 11 angelangt. Du hast nun einen umfassenden Überblick erhalten.

Kurze Wiederholung der wichtigsten Punkte für den erfolgreichen BIOS/UEFI-Zugriff

  • Du kennst jetzt den Unterschied zwischen dem traditionellen BIOS und dem modernen UEFI und weißt, dass dein Windows 11-PC sehr wahrscheinlich UEFI nutzt.
  • Dir sind die verschiedenen Methoden zum Zugriff bekannt: der klassische Tastendruck beim Start (mit herstellerspezifischen Tasten) und die zuverlässigeren Wege über die erweiterten Startoptionen von Windows 11 (über Einstellungen, UMSCHALT + Neustart oder per Befehl).
  • Du weißt, dass der Windows-Schnellstart oder eine nicht erkannte kabellose Tastatur häufige Ursachen für Probleme beim Zugriff sein können und wie du diese behebst.
  • Für den Fall, dass die Option „UEFI-Firmwareeinstellungen" fehlt oder ein schwarzer Bildschirm erscheint, hast du Lösungsansätze kennengelernt, bis hin zum CMOS-Reset als letztem Ausweg.
  • Die „goldenen Regeln" im Umgang mit dem BIOS/UEFI – insbesondere „Ändere nichts, was du nicht verstehst!", das Notieren von Einstellungen und das Laden von Standardwerten im Zweifel – sollten dir als Leitschnur dienen.

Ermutigung, bei Bedarf vorsichtig von den Möglichkeiten des BIOS/UEFI Gebrauch zu machen

Das BIOS/UEFI mag auf den ersten Blick komplex und vielleicht sogar einschüchternd wirken, aber es ist keine undurchdringliche „Black Box". Es ist ein mächtiges Werkzeug, das dir tiefgreifende Kontrolle über die Hardware deines Computers ermöglicht.

Mit dem Wissen aus diesem Ratgeber und der nötigen Vorsicht kannst du dein System besser verstehen, Fehler beheben und bestimmte Funktionen für deine Bedürfnisse optimieren. Denke immer daran, dich vor Änderungen gut zu informieren und im Zweifel lieber auf Nummer sicher zu gehen. Der Weg ins BIOS/UEFI steht dir nun offen – nutze ihn weise!

Julian

Julian Schmidt

Julian ist unser Office-365-Experte im Team. Wenn es um Office-365-Neukunden- und Migrationsprojekte oder die technische Kundenbetreuung geht, ist der gelernte Fachinformatiker (IHK) der richtige Ansprechpartner und berät unsere Kunden mit seiner langjährigen Expertise. Darüber hinaus koordiniert er als Teamleiter für unseren 2nd-Level-Support die Projekte, plant deren Einsätze, unterstützt bei technischen Fragen im 2nd- und 3rd-Level und hat immer ein offenes Ohr für sein Team. Wenn es um die strategische und technische Weiterentwicklung von juunit geht, ist Julians Expertenmeinung ebenfalls von der Geschäftsführung gefragt. Um seine Managementfähigkeiten weiter zu verbessern, absolviert er derzeit nebenberuflich den Studiengang „Unternehmertum“ an der DHBW Karlsruhe.

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